Günter Posch > Fotoapparate > Horizont > Fotos mit der Horizont > Fotoapparate > Startseite
HORIZONT – Russische Panoramakamera von 1967
Bedienungsanleitung (russisch) 1 MB > Fotoapparate als Spielzeug
> Fotos mit der Horizont
Diese Kamera arbeitet mit einem 2,8/28mm-Objektiv, das sich während der Aufnahme dreht. So wird ein Bildwinkel von 120 Grad erreicht. Die Tiefenschärfe ist so groß, dass die Entfernung nicht eingestellt werden muss. Blitzanschluss gibt es keinen. Was wie ein Aufsteckschuh für einen Blitz aussieht, ist keiner: dort wird der Sucher (mit Wasserwaage) aufgesteckt. Das Kameragehäuse ist aus Metall, teilweise mit Kunststoff bezogen, der keinen Schönheitspreis gewinnt. Auf einen 36er-Kleinbildfilm passen 22 Aufnahmen mit einem Format von 24 x 58 mm. Vier Verschlusszeiten sind einstellbar: 30, 60, 125 und 250. Blendenreihe: 2,8 4 5,6 11 16. Die Kamera wiegt 920 Gramm. Am Boden kann ein Handgriff angeschraubt werden. Die Kamera wurde hergestellt bei Krasnogorsk Mechanicheski Zavod.

Kritische Punkte bei der Horizont: Wenn sich das Objektiv nicht gleichmäßig dreht, gibt es Streifen (unterschiedlicher Belichtungszeit) auf dem Film. Diesen Fehler hatte die Kamera als ich sie gekauft habe: ein Feinmechaniker mit viel Verstand hat den Mechanismus gereinigt; danach waren die Streifen weg. Ein schlimmer Fehler, der mir die Kamera anfangs verleidet hat: unversehens sprang der Rückdeckel auf. Ich musste mit Klebestreifen gegensteuern. Der Fehler ist inzwischen behoben. So ist das eben mit alten Russenkameras.

Bei der Bedienung sind drei Punkte ganz wesentlich: 1. Beim Filmeinlegen darauf achten, dass der Film genau den richtigen Lauf nimmt! Er läuft nicht in einer Ebene, sondern in einer Tonne. Das Filmeinlegen ist zunächst sehr ungewohnt, aber auch nicht schwerer als bei einer alten Schraubleica. – 2. Die Verschlusszeiten müssen vor dem Weitertransportieren (und damit Aufziehen des Verschlusses) eingestellt werden. Ist der Verschluss einmal aufgezogen, kann an den Belichtungszeiten nichts mehr geändert werden. (Man gewöhnt sich daran.) - 3. Wenn die Kamera nicht exakt grade steht (dazu verhilft die Wasserwaage, die man im Sucher sieht), gibt es wilde Krümmungen von "geraden" Linien. Das kann natürlich "künstlerisch" gewollt sein, aber meistens ist es doch nicht gewollt.

Eigentlich sollte man bei dieser Kamera immer ein Stativ verwenden, um die beste Qualität zu erzielen. Ich tu 's nur ausnahmsweise, weil ich wenig verwackle.

Ein Nachfolgermodell dieser Kamera (ganz aus Kunststoff) ist im Handel erhältlich. Angeblich gibt es auch Ärger mit der Qualität, aber mit etwas Glück und der Garantiezeit, wird 's wohl zu machen sein.

> Startseite
> Fotoapparate als Spielzeug
Fujicolor Superia 200 ISO. Ohne Stativ. Starke Weitwinkelwirkung durch das 28 mm - Objektiv.

Bild links: Von der Allmannshöhe in Konstanz (Nähe Jugendherberge) Blick auf den Bodensee.

Hochformataufnahmen von Naturobjekten lassen die Verzerrung (Krümmung) wenig in Erscheinung treten.

Die Aufnahmen wurden Ende April 2004 gemacht. © Günter Posch

Die Stimme des Lesers vom 3. Mai 2004:

”Was Euch Rentnern aber auch alles so durch den Kopf geht und unter den geduldigen Händen ins Funktionieren kommt! Ich würde diese ungeschlachte Rohgußkamera aus der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS! Rohgus! Kein Wunder!) höchstens mit Kunstdünger, einem Zündschnürchen und meinem kleinen Reisewecker gefüllt haben, um vielleicht auf dem Bodanrück einen Strommast aus der schönen Aussicht zu entfernen. Du hingegen pflanzest oder fotografierst auf Deine jungen Rentnertage noch Apfelbäumchen ...“

Paul Kuhn, Bibliothek der Universität Konstanz

> Fotos mit der Horizont
> Fotoapparate
> Startseite